Bestatter Keunecke ersteigert Lokal Kamp

Margit Keunecke und ihr Sohn Michael haben gestern das Traditionslokal Kamp an der Caspar-Baur-Straße ersteigert. Bei dem mittlerweile dritten Termin im Amtsgericht stimmte der Vertreter der Gläubigerbank Euro Hypo (Köln) dem Zuschlag zu.

Damit erfüllt sich für das Bestattungsunternehmen Keunecke „ein Traum“. Mehr als ein Jahr habe man um das Objekt in unmittelbarer Nähe zum Friedhof gekämpft. „Jetzt sind wir froh und werden ein Glas Sekt trinken“, sagte Margit Keunecke, die in der Zwangsversteigerung kurz nachbessern musste. Denn mit ihrem ersten Gebot von 150 000 Euro mochte sich die Gläubigerin nicht zufrieden geben, nickte aber nach Beratungsauszeit bei 182 500, der Hälfte des Verkehrswertes.

Büros und Beerdigungskaffee

Die Bestattungen Keunecke GBR wird ihren Sitz von der Monschauer Straße an den Friedhof verlegen und dort „ordentlich investieren“. Von der ursprünglichen Absicht, den Kamp-Komplex komplett abzureißen, ist das Unternehmen abgerückt. Erhalten bleiben soll nun der Kern des gut 100 Jahre alten Lokals. Jazz-Frühschoppen wie früher wird es sicher nicht mehr geben, aber die Gasträume sollen zumindest fürs Kaffeetrinken nach Beerdigungen genutzt werden können.

Ob auch Ausstellungsfläche oder ein Abschiedsraum geschaffen werden, ließen Mutter und Sohn gestern offen. Erstmal ginge es um Büros, sitze man mit dem gewachsenen Geschäft doch zu Hause im Wohnzimmer. 1993 begann die Firma mit sechs Beerdigungen; 2006 waren es mehr als 200. Es gibt drei Teilhaber, eine Bürokraft und einige Teilzeitmitarbeiter. Eine Praktikantin wird bald mit der Ausbildung zur Bestattungsfachkraft beginnen. Als ihr Mann Michael „Männi“ Keunecke vor drei Jahren starb, sei noch unklar gewesen, wie sich das Geschäft weiterentwickelt. Nun, so Margit Keunecke weiter, sei sie optimistischer: „Und Unternehmer müssen etwas unternehmen.“

Quelle: RP, 29.1.2007

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